Wenn jemand ein Buch schreibt, dann hat es wohl immer auch etwas
mit ihm selbst zu tun, also ich glaube, der Autor verwertet immer eigene
Erfahrungen, selbst wenn er es vermeiden will. Bei Max Frisch und Homo Faber
habe ich einige Bezüge gefunden.
Im Rahmen meiner Recherche habe ich zum Beispiel herausgefunden,
dass Max Frisch sehr gerne Ping Pong spielte. Diese Sportart spielt auch im
Buch eine große Rolle: Sabeth und Walter spielen öfters Ping Pong, in real und
auch verbal. Wahrscheinlich hat Max Frisch noch weitere Details aus seinem
Leben mit dem Buch in Bezug gebracht.
Bei weiteren Recherchen habe ich dann zum Beispiel
herausgefunden, dass auch hinter Hanna autobiografische Bezüge von Max Frisch
stehen. Er hatte eine jüdische Freundin, die aus dem Berlin der Hitlerzeit kam,
und sie hieß Käte Rubensohn. Er schreibt, sie sei aber ganz anders gewesen als
Hanna. Sie waren wohl knapp vier Jahre zusammen. Käte hatte den Wunsch nach
Kindern, wie auch Hanna sich nicht zur Abtreibung entscheiden konnte, weil sie
das Kind bekommen wollte. Frisch wollte Käte heiraten, damit sie in der Schweiz
bleiben konnte, obwohl er sich eigentlich noch zu jung dafür fühlte. Auch das
ist eine Parallele zum Buch! Und wie im Buch lehnte die Braut ab, sie wollte
aus Liebe geheiratet werden, und nicht nur aus Mitleid, weil sie Jüdin war. Sie
trennten sich im Herbst 1937. Max Frisch hatte ihr geschrieben, er glaube nicht
an den Plan einer dauerhaften ehelichen Bindung. Das erinnert doch sehr an
Walter Faber!
Während "Homo Faber" entstand, machte Max Frisch
übrigens mehrere große Reisen: nach USA über Italien, später nach Mexiko und
Hacanna, im Jahr darauf nach Griechenland. Da wundert man sich nicht, dass auch
Walter Faber diese Länder besucht.
Ich finde diesen Beitrag von dir sehr interessant, weil auch ich oft bezüge von Frisch's Leben zu seinem Buch entdeckt habe und finde es toll das du diese Bezüge ausformuliert hast und auch erkannt hast.
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